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252 Route 21. BERGAMA.
b. Die Unterstadt und ihre Umgebung.

Die Überreste des römischen Pergamon, die viel weniger be-
deutend
sind als die der griechischen Stadt, und die moderne Stadt
kann man in verschiedener Weise besuchen (vgl. Plan von Pergamon).
Mancher wird die entferntesten Punkte, wie das Asklepieion (s. unten) und
die Tumuli (S. 253), zu deren Besuch man Licht mitnehmen muß, u. a.
beiseite lassen.

An der SO.-Seite der heutigen Stadt, da wo der Selinus sie
verläßt und ein türkischer Friedhof anschließt, erhebt sich die
kolossale, vielfach verbaute Backsteinruine einer Basilika oder wahr-
scheinlicher
von Thermen aus der römischen Kaiserzeit, die sog.
Rote Halle (Kisil Awli). An ein Langhaus von drei Schiffen schlossen
sich im N. und S. Kuppelbauten, alle einst mit Marmor verkleidet.
Westl. davor lag ein 200m langer Hof, der über den Selinus hinüber-
reichte
und mit einer hohen Mauer umgeben war, von der an mehreren
Stellen Reste stehen. Der Selinus war dafür auf 190m mit zwei
jetzt überbauten parallelen Tonnengewölben von 9m Spannung, die
in der Mitte auf einer Zungenmauer ruhen, überdeckt. Wandert
man am r. (westl.) Ufer des Selinus durch das Türkenviertel
aufwärts, so erreicht man über die Brücke Ulu Köprü die Große
Moschee
(Ulu Dschami), die 1398/99 erbaut wurde. Darüber steigt
das Griechenviertel empor; in ihm die Gurnellia (S. 246) auf
alten Unterwölbungen und im O. die Kirche des Hagios Theodoros.
Jenseit der Großen Moschee gelangt man auf dem r. (westl.)
Ufer bald ins Freie. Gleich l. die unbedeutenden Reste des Zirkus;
darüber ein großer türkischer Friedhof (Kodscha Mesarlik). Weiter-
hin
fließt von W. ein Bach dem Selinus zu. Im Winkel zwischen
beiden ragt isoliert der Stein der Betrübnis (Merak Taschí) mit
antiken Nischen. Noch weiter oberhalb liegen l. und r. am Flusse
unbedeutendere römische Ruinen. Wir folgen nach SW. dem Laufe
des eben gen. Baches und erreichen bald die imposanten Ruinen des
*Amphitheaters, unter dessen Arena (51×37m) der Bach hindurch-
floß
. Von der nördlichen Abschlußwand stehen noch Pfeiler bis zu
26m Höhe. Nach S. über den Hügel gelangt man zur Stätte des
Theaters, dessen Halbrund im Terrain deutlich ist; vom Bau steht
nur noch ein Bogen (Waran Kapu, d. h. das zerfallene Tor); bei
ihm schöne Aussicht auf Stadt und Burg. Daneben auf der Höhe
liegt die malerische Moschee Abbadschilar Dschamisí (S. 246).

Von dieser Moschee kann man auf dem Wege, der nach W. führt,
zum Asklepieion wandern (nicht ganz 1km; l. eine türkische Ka-
serne
). Es genoß im Altertum besonderes Ansehen und war ein viel-
besuchter
Kurort. In römischer Zeit wurde es durch eine Hallenan-
lage
von 4m Breite mit der Stadt verbunden, wie das Artemision mit
Ephesos (S. 211); Reste der 2,40m von einander entfernten Pfeiler
sieht man im Acker. In anmutigem, noch heute an Wasser und
Bäumen reichem Gelände steht die Ruine eines römischen Rund-
baues
. Einen großen freien Platz und ein kleines Theater glaubt
man im Terrain zu erkennen. Grabungen stehen noch aus. Westl.